Im Weinberg zeigt sich Pinot Noir von ihrer kapriziösen Seite. Sie treibt früh aus, ist von mässiger Wuchskraft und reift auch relativ früh. Sie reagiert zudem sehr empfindlich auf Fäulnis. Da ihre Beerenhäute wenig Farbstoff besitzen, eignet sie sich auch für die Produktion von Weisswein, wie Weissherbst, Federweiss und Blanc de Noir, sowie auch Rosés – in der Schweiz als Œil-de-Perdrix, eine Spezialität aus Neuenburg.
Pinot Noir verlangt nach einem massvoll kühlen Klima und gut durchlässigen Kalkböden.
Im grossen Holzfuder oder im Stahltank vinifiziert, ergibt Pinot Noir fruchtige Weine mit geschmeidigen Tanninen, die betörend nach Himbeeren, Erdbeeren und Veilchen riechen. Sie bringt mit der Gamay vergleichbare Weine hervor, einer emblematischen Rebsorte des Beaujolais, die ebenfalls in der Schweiz angebaut wird.
In Barriques ausgebaut, entfaltet die Pinot Noir Sekundärnoten nach Vanille, Gewürznelke und Toastbrot.
Bei sorgfältiger und hingebungsvoller Zuwendung kann diese Rebsorte grossartige Weine von unglaublicher Finesse und bemerkenswerter Langlebigkeit hervorbringen.
Beim Erreichen gewissen Reifegrades verzaubern die edlen Crus mit ihrer unvergleichlichen Komplexität, ihren seidigen Tanninen, dem langen Gaumen, und enthüllen ihre Tertiärnoten nach Trüffel und Unterholz