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Gamay: die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte der Schweiz

main tenant une grappe de raisin de Gamay

Die aus dem Burgund stammende Rebsorte Gamay ist für ihre Vielseitigkeit sowie ihre Fähigkeit, sich unterschiedlichen Böden anzupassen, berühmt. Aus diesem Grund ist sie bei Winzern auf der ganzen Welt, insbesondere in der Schweiz, sehr beliebt.

Woher kommt Gamay?

Die Gamay ist eine geschichtsträchtige Rebsorte aus dem Burgund.

Sie wurde erstmals im Jahr 1395 in einem Dekret von Philippe Le Hardi erwähnt. Dieses Dekret verbot den Anbau des "Gaamez déloyal" auf seinen Ländereien, die das gesamte Departement der Côte d'Or umfassten. Zu dieser Zeit brachte sie nämlich bittere und herbe Weine hervor.

Sie gilt als die rebellische Schwester der sehr bekannten Chardonnay-Rebsorte. Und genau wie sie, entstand die Gamay aus einer natürlichen Kreuzung der Gouais (Gwäss im Wallis) und der Pinot.

Welche Charaktermerkmale zeichnen die Gamay aus ?

Diese frühreife und ertragreiche Rebsorte wird hauptsächlich in nördlichen oder höher gelegenen Weinbergen angebaut. Sie ergibt « knackige » Weine mit dezenten Tanninen, ausgesprochen fruchtig und schmackhaft, mit Noten von Kirsche, Erdbeere und Banane.

Die Gamay wird häufig reinsortig vinifiziert, aber auch als Assemblage mit anderen Rebsorten verwendet, wie z. B. der Pinot noir, die dem Wein wunderbare Noten nach kleinen roten Früchten verleiht.

 

Die Weinbereitung der Gamay kann durch Kohlensäuremaischung erfolgen, eine Technik, die die fruchtigen Aromen erhält und weichere Weine mit blasser Farbe ergibt.

Wird sie für den raschen Verzehr vinifiziert, ist das Profil der Gamay leicht, fruchtig und blumig. Eine lebhafte Säure verleiht Frische und Lebendigkeit. Es empfiehlt sich daher, den Wein leicht gekühlt zu Wurstwaren, Seefisch oder kalten Gerichten zu servieren.

 

Wenden die Winzer jedoch extraktivere Technicken an und bauen den Wein im Barrique aus, so ergibt die Gamay vielschichtige, strukturreiche Weine von grosser Eleganz und Tiefe, die zudem über ein hervorragendes Alterungspotenzial verfügen. Dieser Wein passt wunderbar zu würzigen Gerichten und rotem Fleisch.

Gamay: die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte der Schweiz

Wo kommt die Gamay in der Schweiz vor ?

In der Schweiz ist die Gamay die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte nach der Pinot noir.

Sie umfasst eine Fläche von 1'224 Hektar und wird hauptsächlich in der Westschweiz angebaut, insbesondere im Kanton Wallis (537 Hektar), gefolgt vom Kanton Waadt (353 Hektar) und Genf (333 Hektar). 

Im Wallis wird die Gamay sortenrein gekeltert oder zur Erzeugung der Dôle im Verschnitt mit Pinot noir vinifiziert.

Im Waadtland findet man eine spezielle Variante der Gamay, genannt Plant Robert vor, die sich durch einen ausgeprägt würzigen Charakter auszeichnet.

Wo kommt die Gamay in Frankreich vor ?

Im Beaujolais entfaltet die Gamay ihr volles Potenzial.

Die besten Weine, les Crus du Beaujolais, stammen aus den 10 anerkannten Ursprungsregionen des Beaujolais, und zwar : Saint-Amour, Chénas, Fleurie, Juliénas, Moulin-à-Vent, Morgon, Chiroubles, Brouilly, Côte-de-Brouilly und Régnié. Die Reben werden dort an Berghängen mit Granitböden, nach der traditionellen Becher-Methode mit hoher Pflanzdichte angebaut.

Der Beaujolais Nouveau ist seinerseit ein Primeur-Wein, der die erste Weinlese des Jahres zelebriert. Er wird in der gesamten Region Beaujolais erzeugt, oft auf weniger qualitativ hochwertigen Böden, als die der 10 Crus des Beaujolais. Der Beaujolais Nouveau ist ein leichter, fruchtiger und angenehmer Wein, der bereits nach wenigen Wochen nach der Weinlese in Flaschen abgefüllt wird.

Er wird offiziell am dritten Donnerstag im November zum Verkauf angeboten.

Die aus Gamay erzeugten Weine sind ebenfalls in weiteren Regionen Frankreichs zu finden, wie la Loire, la Savoie, la Touraine und Auvergne.