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Graubünden: Vom Föhn verwöhnt

paysage montagneux et brume dans les Grisons

Die Bündner Herrschaft zählt zu den prestigeträchtigsten Weinbauregionen der Schweiz. Sie weckt über die Landesgrenzen hinaus Interesse.

Als «Burgund der Schweiz» bezeichnen die Herrschäftler, nicht ganz unbescheiden, ihre Rebhänge. In der «Herrschaft», dem Churer Rheintal und dem ans Tessin grenzenden Misox gedeihen auf 452 Hektaren Reben. Das macht Graubünden zum drittgrössten Rebbaukanton der Deutschschweiz.

Ein Kanton, drei Regionen

Der Kanton Graubünden ist gesegnet mit Föhn. Dieser Südwind sorgt für trockene und warme Herbsttage, der die Trauben optimal ausreifen lässt. Graubünden erstreckt sich dem Rhein entlang und wird unterteilt in drei Regionen:

Die Bündner Herrschaft, mit dem Gemeinden Fläsch, Maienfeld, Jenins und Malans.

Das Churer Rheintal, welches von Landquart bis Reichenau reicht.

Und das Misox, klein, exotisch und fein, das zuweilen eher zum Tessin gezählt wird.

Das Alpenrheintal ist durch den Rheingletscher entstanden und die Bündner Reben stehen auf Schuttkegeln. Interessant sind die Unterschiede der Bodenstruktur in der Bündner Herrschaft. In Malans beispielsweise herrscht tonreicher Schutt vor. Der Tongehalt nimmt über Jenins und Maienfeld ab und in Fläsch ist mehrheitlich kalkhaltiger Untergrund zu finden. Diese Nuancen unterscheiden auch die Weine der entsprechenden Gegenden.

Bündner Weine werden fast ausnahmslos reinsortig gekeltert und der Ausbau, insbesondere bei den Rotweinen, erfolgt gerne im Barrique.

Es ist davon auszugehen, dass im Bündner Rheintal zunächst nur weisse Traubensorten wie Elbling, weisser Veltliner (auch grüner Veltliner) und Completer angebaut wurden. Im Jahr 1630 kam eine grössere Wende: Der Blauburgunder, wie die Traube im Bündnerland genannt wird, wurde von Duc de Rohan aus dem Burgund ins Rheintal gebracht. Von da an etablierte er sich schnell und wurde zur Hauptsorte.

Die hier meistverbreitetste Rebsorte ist der Pinot Noir

Heute sind 349 Hektaren mit roten Traubensorten bestockt, davon sind 305 Hektaren Pinot Noir. Im Misox, in Südbünden, wird wie im angrenzenden Tessin vorwiegend Merlot angebaut. (24 ha).

Weisse Trauben werden auf 103 Hektaren bewirtschaftet. Hier steht der Riesling-Silvaner an der Spitze, mengenmässig. Die bekanntesten Weissweine werden jedoch aus Chardonnay gekeltert. Nicht zu vergessen ist der einheimische Completer. Bekannt für eine hohe Säure, ist die Sorte schwierig in der Kelterung. Sie macht nur rund ein Prozent der Bündner Rebfläche (4.7 ha) aus. Der Completer wurde erstmals 1321 aktenkundig und war damals dafür bestimmt, nach dem letzten Gebet – dem Complet – an die Chorherren abgegeben zu werden.

Die Bündner Winzerinnen und Winzer setzen auf nachhaltigen Rebbau. Im Branchenverband Graubünden Wein haben sie sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 mindestens 80% aller Rebberge herbizidfrei und 60% biologisch zu bewirtschaften. Dafür wurde die “Biovision 2020” ins Leben gerufen.

Die Auswahl

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