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Genf: Unterschätzte Innovationskraft

vigne genevoise

Mit 1 410 ha, rund 10 % der Schweizer Reblandschaft, ist Genf die drittgrösste Weinregion der Schweiz. Grösser sind einzig das Wallis und der Kanton Waadt.

Genfer Weine sind weniger bekannt als jene aus anderen Weinregionen, aber genau das macht es umso interessanter, sie zu entdecken. Genf schläft nicht - im Gegenteil.

Wo früher vor allem Chasselas angepflanzt wurde, haben die Genfer Winzer Innen bald einmal erkannt, dass Diversifikation ein entscheidender Erfolgsfaktor sein kann. Heute steht Gamay mit 23.6 % an der Spitze des Genfer Rebsortenspiegels. Chasselas ist mit 21 % nach wie vor die wichtigste weisse Traubensorte, Tendenz jedoch sinkend. An Terrain gewonnen haben hingegen Sorten wie Sauvignon Blanc oder Viognier. Gamaret, eine Neuzüchtung, die in der deutschen und italienischen Schweiz wenig Aufmerksamkeit bekommt, gehört in Genf mit 8.4 % zu den meistangebauten Rotweinsorten. In Genf entdeckt man aber auch alte Spezialitäten wie Mondeuse oder Aligoté – der Einfluss aus Savoyen und dem Burgund lässt grüssen.

43 % der auf dem Kantonsgebiet angebauten Rebsorten werden als Spezialitäten definiert: d.h. andere Rebsorten als Pinot Noir, Gamay oder Chasselas.

Genf ist der Schweizer Weinbaukanton mit dem höchsten Prozentanteil an Spezialitäten

Egal um welche Traubensorte es sich handelt, das Terroir an der französischen Grenze verleiht jedem Wein seinen ganz eigenen Stil in Verbindung mit dem mit Gletschermoränen und Flussalluvien bedeckten Untergrund aus Kalksteinmolasse. Mit Einfluss aus dem Juragebirge, den Voralpen und dem Genfersee, hat die Region Genf verschiedenste Klimazonen und profitiert in allen Unterregionen von genügend Sonneneinstrahlung und idealer Niederschlagsmenge.

Genf wird in drei Weinbaugebiete unterteilt: Rive Droite (rechtes Rhoneufer), Entre Arve & Rhône (zwischen Arve & Rhone) und Entre Arve & Lac (zwischen Arve & Lac).

Was Genf wirklich auszeichnet und von allen anderen Regionen der Schweiz abheben lässt, ist ihre Innovationskraft. Diese tragen die Genfer WinzerInnen quasi in ihrer DNA.

So war Genf zum Beispiel der erste Kanton, der den Reblausbefall mit biologischen Massnahmen bekämpfte, sprich amerikanische Unterlagsreben einsetzte.

Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts nahm Genf bei der Umstellung von Goblet- zu Guyot-Erziehung, ebenfalls eine Vorreiterrolle ein. Und, 1988 führte Genf wiederum als erster Kanton die AOC Bestimmungen, zwecks Qualitätsoptimierung, ein.

Heute zeigt sich die Genfer Innovation besonders in der Zusammenarbeit unter den WinzerInnen. "Esprit de Genève" heisst das Projekt, welches sie 2004 ins Leben gerufen haben. Jeder Betrieb, der sich strikt an die Charta hält, darf seinen eigenen "Esprit de Genève" keltern. Vermarktet werden die verschiedenen Weine unter ein und demselben Label und zum selben Preis.

"Esprit de Genève" hat eine Botschaft: Offenheit, Humanismus, Diversität, Innovation und Qualität. Dafür stehen die Genfer und so schmecken ihre Weine.

Die Auswahl

Weine der Region