Die edelsten und finessenreichsten reinsortigen Sauvignon-Blanc-Weine stammen zweifellos aus der Loire-Region.
Den Sauvignon Blanc, diesen unverkennbaren, aromatischen Weisswein, findet man mittlerweile auf der ganzen Welt, so auch in der Schweiz.
Er hat sich zu einem beliebten Global Player entwickelt, der dank seines trockenen, süffigen und erfrischend lebendigen Typs zu einem regelrechten Modephänomen geworden ist. Aber sicher auch, weil sein besonderer Charakter ihn sehr leicht identifizierbar macht.
Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus der Zeit um 1700 in Bordeaux , doch zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass es ursprünglich aus der Loire stammte. Dort entstehen auf den Kalksteinböden von Sancerre und Pouilly-Fumé herrliche Mineralischische Weine, lebendig und rassig mit unvergleichlicher Finesse. Forschungen zur Weingenetik haben gezeigt, dass er mit Savagnin verwandt ist und dass nach einer natürlichen Kreuzung mit Cabernet Franc Cabernet Sauvignon entstand. Wie viele alte Rebsorten ist sie unter verschiedenen Synonymen wie Blanc Fumé oder Surin bekannt. In Kalifornien wird es auch unter dem Namen Fumé blanc vermarktet.
Der Sauvignon Blanc reift eher früh und neigt zu hohen Erträgen. Deshalb sollte er auf wenig fruchtbaren Terroirs wachsen. Seine Trauben sind klein und dicht, was sie anfällig macht für Fäulnis. Werden die Trauben relativ früh gelesen, findet man im Wein neben einer sehr saftigen Säure grüne, grasige Noten, Aromen, die an Buchsbaum erinnern, im unerfreulichsten Fall gar an Katzenpipi. Ausgereift gelesene Trauben erkennt man dagegen an Noten von Cassis, Holunderblüten, Zitrusfrüchten und, je nach Boden, Feuerstein.
Sie sind fantastische Begleiter zu Fischgerichten und Meeresfrüchten. Doch auch im Bordelais spielt die Sorte eine wichtige Rolle, wo sie sich allerdings völlig anders präsentiert. Einerseits natürlich wegen dem unterschiedlichen Klima und Terroir, vor allem aber auch, weil sie in Bordeaux stets mit Sémillon assembliert wird. Diese Assemblagen ergeben mächtige, langlebige trockene Weissweine wie in den Graves. Oder absolut grossartige Süssweine, darunter auch den legendären Château d’Yquem.
In Italien kommen gute Sauvignons aus den nördlichen und damit eher kühlen Regionen wie dem Friaul oder dem Südtirol (Alto Adige). Zu erwähnen sind auch die Sauvignons aus Neuseeland, die sich mit ihrer fast überbordenden exotischen Aromatik deutlich vom klassischen Vorbild abheben. Aus Sauvignon Blanc gekelterte trockene Weissweine werden in der Regel eher jung getrunken.