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Neuenburg: zwischen der Deutschschweiz und dem Burgund

vignoble fleuri au dessus du lac de Neuchâtel

Neuchâtel zählt zur Weinbauregion Drei-Seen-Land und macht mit 606 ha zwei Drittel der Region aus. Sie grenzt im Norden an die Bielerseeregion und im Süden ans Waadtland.

Neuenburger Winzerinnen und Winzer sind nicht laut, aber trotzdem omnipräsent. Seit jeher produzieren sie qualitativ hochwertige Weine, positionieren sich mit Spezialitäten und setzen auf klassische Traubensorten.

Das Weinbaugebiet Neuenburg erstreckt sich von Vaumarcus über Auvernier und Neuchâtel nach Le Landeron. Das Klima ist mild, einige sprechen sogar von mediterran. Die grösste Klimaplage ist die Bise, die bisweilen tagelang bläst und somit den Reifeprozess unterbricht. Am Fusse des Juragebirges gelegen, bestehen die Böden aus unterschiedlichen Kalkgesteinen und Gletscherablagerungen.

Das ergibt ganz unterschiedlich nuancierte Weine, was die Region Neuenburg besonders interessant macht.

In Hauterive beispielsweise wachsen die Reben direkt auf Kalkstein, dem dem sogenannten Pierre Jaune aus der Kreidezeit. Damit wurden früher auch die Gebäude in Neuenburg konstruiert.

Tradition beim Rebsortenspiegel

Neuenburger Winzerinnen und Winzer setzen auf traditionelle Rebsorten wie Pinot Noir und Chasselas. Ob beim Schaumwein, Non Filtré, Weisswein, Rotwein oder Rosé, wir treffen fast immer auf diese beiden Sorten. Pinot Noir bedeckt mehr als die Hälfte der Rebberge. Vereinzelt trifft man jedoch auf Gamaret, Garanoir oder Divico, eine pilzwiderstandsfähige Rebe. Bei den Weissweinen sind die Neuenburger etwas experimentierfreudiger, hier wird neben Chasselas auch Chardonnay, Gewürztraminer, Pinot Gris oder Riesling-Silvaner angebaut.

Die Neuenburger haben zwei Spezialitäten geschaffen: Œil-de-Perdrix und Non Filtré.

Schweizweit bekannte Spezialitäten

Œil-de-Perdix, zu Deutsch das Rebhuhnauge, wurde1861 erstmals erwähnt. Damals lagerten Pinot-Noir-Trauben über Nacht an der Maische. Tags darauf gepresst, war der Most nicht mehr weiss sondern hatte eine blasse Farbe. Dieses Missgeschick wurde zu einer beliebten Spezialität. Weil die Neuenburger Winzerinnen und Winzer es unterlassen haben den Namen zu schützen, dürfen auch Rosés (zu 100% aus Pinot Noir-Trauben gekeltert) in anderen Teilen der Schweiz Œil-de-Perdrix genannt werden.

Was im Beaujolais der «Nouveau» ist, ist in Neuenburg der Non Filtré. Als erster Schweizer Wein des neuen Jahrgangs, wird der Non Filtré jeweils am dritten Mittwoch im Januar des Folgejahres mit einem Fest gefeiert. Der Non Filtré ist immer ein Chasselas, leicht trüb, da stets unfiltriert. Er begeistert Jung und Alt, Kenner und Laien – zunehmend auch in der Deutschschweiz.

Die Auswahl

Weine der Region