Allein in Frankreich wird sie auf einer Rebfläche von über 37 000 ha angebaut.
Es gibt rund neunzig Synonyme für sie (unter anderen Bordeaux, Bouchet Franc, Bouchy, Carmenet oder Breton). Ein Beweis, dass die Sorte seit vielen Jahrhunderten kultiviert wird.
Er stammt ursprünglich aus dem Baskenland, wo er unter dem Namen "Achéria" bekannt ist. Von dort hat sie sich bis in die Gironde und das Loiretal ausgebreitet. Wie die jüngsten DNA-Untersuchungen zeigen, hat sie illustre Nachkommen hervorgebracht, darunter Cabernet Sauvignon, Merlot und Carménère.
Cabernet Franc findet man mittlerweile auf der ganzen Welt, Ihr Hauptanbaugebiet liegt aber nach wie vor in Frankreich und hier vor allem in Bordeaux und an der Loire. Allein in Frankreich wird sie auf rund 37 000 ha kultiviert. Im Bordelais gilt sie als die perfekte "ergänzende Rebsorte" schlechthin. Sie wird mit den anderen erlaubten roten Sorten (vor allem Cabernet Sauvignon und Merlot, aber auch Carmenère und Petit Verdot) zu eleganten Bordeaux-Blends assembliert, denen sie aromatische Komplexität, edle Tannine und Frische verleiht. Im Loiretal, in den Anbaugebieten von Chinon, Bourgueil und Saumur-Champigny, wird sie reinsortig vinifiziert. Hier kann sie noch besser zeigen, wozu sie fähig ist.
Cabernet Franc ist wuchskräftig und stellt recht hohe Ansprüche an ihr Terroir, verlangt also nach wirklich guten, sonnigen Lagen. Sie reift eher spät, jedoch früher als die Cabernet Sauvignon; sie ist auch wetterresistenter als diese. Sie bildet kleine, kompakte Beeren mit robusten Häuten.
Aromatisch sind aus Cabernet Franc gekelterte Weine geprägt von rassiger Kräuterwürze und charmanten Himbeer- und Veilchennoten. Seine Tannine sind weniger herb als die des Cabernet Sauvignon, er besitzt auch weniger Extrakt und Säure. Das macht ihn zu einem zugänglichen, sehr ansprechenden Wein. Werden seine Erträge gezügelt und reift er in guten Lagen voll aus, ergibt er sehr ausgewogene, komplexe und finessenreiche, würzige Rotweine von verblüffender Alterungsfähigkeit.