Alles über die Rebsorte: Der Viognier

Was den Viognier so besonders, einzigartig und unverwechselbar macht, sind seine betörenden Aromen von Geissblatt, Orangenblüte, Rose, Jasmin und sogar Veilchen oder Lavendel. Kurz gesagt, Sie haben es richtig erkannt: Viognier ist eine ausgesprochen blumige Rebsorte. Doch das ist noch nicht alles: Er entzückt
zudem mit intensiven, reichhaltigen Aromen von Aprikose, Pfirsich und sogar Mango, untermalt mit Noten von süssen Gewürzen, Vanille und Toast, insbesondere wenn er im Barrique ausgebaut wird. Sein Alkoholgehalt ist oft beträchtlich, während seine Säure meist dezent und unauffällig bleibt (mit Ausnahme von leichteren, frischeren Weinen wie diesem) . → Maison Lorgeril Viognier de Pennautier

Es gibt viele Ansätze und Möglichkeiten, einen ausgewogenen Wein zu erzeugen. Der Verzicht auf die zweite Gärung (malolaktische Gärung, wie die Fachleute sagen), die normalerweise die Säure reduziert, ist eine interessante Methode, um die Frische und die Spannkraft zu bewahren. Genau dieser Ansatz wurde hier umgesetzt. → Château de Châtagneréaz Viognier

Aber Vorsicht: Die Ausgewogenheit eines Weines beruht nicht nur auf seinem Säuregehalt, wie leider allzu oft behauptet wird. Die für die Rebsorte typische Textur – verstärkt durch den Ausbau im Holz (wie hier Cure d'Attalens, Viognier oder hier La Licorne Viognier) oder in der „Amphore“, einem atmungsaktiven Behälter aus Sandstein oder Beton (wie hier Cure d'Attalens, Viognier oder hier Prestige Viognier d'Aigle) –– kann einem Wein eine enorme Faszination und einen grossen Reiz verleihen, während andere Rebsorten hingegen möglicherweise ausschliesslich auf ihre Säurestruktur angewiesen sind.