Grenache wird ursprünglich Garnacha genannt, weil sie aus Spanien, genauer gesagt aus Aragonien, stammt.
Mit 163.000 Hektar Anbaufläche ist sie eine der am häufigsten angebauten Rebsorten weltweit. Allerdings ist er bei vielen Weinliebhabern wenig bekannt. Kein Wunder, denn sowohl in Frankreich als auch in seinem Herkunftsland Spanien erscheint sein Name selten auf Etiketten, da er häufig in Mischungen verwendet wird.
„Garnacha“ ist eine alte Rebsorte, die im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Mutationen erfahren hat. So gibt es verschiedene von „Garnacha Tinta“ abgeleitete Sorten wie „Grenache Gris“ (Garnacha Roja), Grenache Blanc (Garnacha Blanca) oder Grenache Velu (Garnacha Peluda), die sich durch eine behaarte Blattunterseite auszeichnen. Die bekannteste Sorte ist Grenache Noir (Garnacha Tinta), die auch unter verschiedenen Synonymen bekannt ist: Garnatxa in Katalonien oder Cannonau auf Sardinien oder Alicante in verschiedenen italienischen Regionen. Die Sarden wiederum sind davon überzeugt, dass der Ursprung dieser Rebsorte auf Sardinien liegt und von dort nach Frankreich und Spanien ausgewandert ist. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über diese Rebsorte stammen aus dem Mittelalter sowohl auf Sardinien als auch in Spanien.
Als Kind des Südens liebt Grenache Hitze und Sonne. Bei voller Reife bringt er berauschende, üppige Weine hervor, reich an Alkohol mit feinen und geschmeidigen Tanninen, so wie man sich einen Wein aus dem Süden vorstellt. Da es „Garnach“ oft an Farbe und Tanninen mangelt, wird er häufig mit anderen Rebsorten verschnitten, in Spanien vor allem mit Tempranillo , Mazuelo (oder Carignan) und Graciano und in Frankreich mit Mourvèdre , Syrah , Cinsault oder Carignan. Es wird auch für die Herstellung von Roséweinen oder für die Herstellung natürlicher Süssweine geschätzt, wie in Maury oder Banyuls, zwei Regionen im Süden Frankreichs in der Nähe der Pyrenäen.
Aber wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass Garnacha keinesfalls zu unterschätzen ist. Bei guter Lage, mit alten Rebstöcken und leicht überreifem Anbau lassen sich wirklich beeindruckende Spitzenweine hervorbringen. Beste Beispiele sind das Château Rayas in Châteauneuf-du-Pape (wo Grenache seine Wahlheimat, aber auch seine nördlichen Grenzen fand) oder Alvaro Palacios „Clos l'Ermita“ in Priorat (Katalonien).